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Kostenausweis in der Lebens- und Krankenversicherung

Kostenausweis in der Lebens- und Krankenversicherung
Ab 01.07.2008 müssen Versicherer ihren Kunden die Höhe der Abschlusskosten mitteilen. Dies bringt Vor- und Nachteile mit sich:

Gewollt ist eine transparentere Darstellung davon, was mit dem Geld der Kunden passiert. Doch dieser Wert darf auf keinen Fall mit dem Verdienst des Versicherungsvermittlers gleichgesetzt werden. In einem Beispiel zur Kostenoffenlegung bei Lebensversicherungen wurde gezeigt, dass bei einem ausgewiesenen Kostenfaktor von 6,7 Prozent nur weniger als die Hälfte letztendlich beim Vermittler ankommen. Die restlichen Kosten werden für sonstige Verwaltungskosten verwendet.

In anderen Branchen sind höhere Kosten ein Zeichen für Qualität. Einem teueren Auto werden bessere Eigenschaften zugesprochen, als einem vergleichsweise Billigen. So ähnlich verhält es sich wohl auch bei Versicherungen. Wird vor dem Kauf eine persönliche Bedarfsanalyse durchgeführt und ein ausreichend hoher Beitrag für eine qualifizierte Vermögensverwaltung ausgeben, sollte man im Endeffekt mehr erreichen können, als wenn man ein Finanzprodukt nur kauft, weil es weniger Kosten beinhaltet. In der Finanztest 07/2008 wurde dies an einem Beispiel eines Versicherers mit höheren Abschlusskosten gezeigt: Langfristig war der Anlageerfolg dieses Unternehmens in der Vergangenheit deutlich höher, als der Erfolg anderer Unternehmen. Geiz ist also nicht unbedingt geil - und kann langfristig sogar teuer werden.

Es wird davor gewarnt, sich nicht nur auf die einmaligen Abschlusskosten zu konzentrieren. Viele Unternehmen kassieren laufende Abschlusskosten, die im Endeffekt in der Summe höher sind, als wenn die Abschlusskosten einmalig zu zahlen gewesen wären.

Abschlusskosten sind der Lohn des Vermittlers für seine geleistete Arbeit. Mit der Courtage muss er aber nicht nur sein Beratungsgespräch finanzieren, sondern er muss mit dieser einmaligen Zahlung viele weitere Kosten decken. Beispiele für weitere Kosten sind die Vor- und Nachbearbeitung, Schadensbearbeitung, Stornokosten, Fahrtkosten, Kosten für den Bürobetrieb etc.

Fazit: Transparenz ist anders! Der Ausweis der Abschlusskosten in einer festen Summe oder in Prozent wird wohl nur von kleinen Teilen der Bevölkerung überhaupt beachtet werden. Wer sich dennoch für die Kostenquoten interessiert, sollte bedenken, dass oftmals mehr hinter einer einfachen Zahl steckt, als man anfangs glaubt.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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