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Ärztetag
diskutierte kontrovers über eine Neupositionierung zur
Gesundheitspolitik!
Eine einheitliche Entscheidung zur Positionierung der
Ärzteschaft in Sachen Gesundheitspolitik sollte es werden
– was sich davor abgespielte war eine komplizierte
„Zangengeburt“.
Die Verabschiedung des Vorstandsantrags zur Gesundheits-, Sozial- und
ärztlichen Berufspolitik endete nach mehrstündigen
und über weite Strecken kontroversen Beratungen in einem
Entschließungsantrag. Diesen verabschiedeten die Delegierten
des Ärztetages nach ein Dutzend meist redaktionelle
Änderungen, welche zwischendurch immer wieder neu
eingefügt werden mussten.
Ein fünf Punktepapier kam hierbei heraus in dem die
Delegierten Aufgaben und Forderungen an die neue Regierung stellten.
Bei den Punkten handelt es sich um die Sicherstellung der wohnortnahen Versorgung,
die Steigerung der
Attraktivität kurativer ärztlicher Tätigkeit,
die Wirtschaftlichkeit
der Arzneiversorgung, die Stärkung der
Patientensouveränität und Eigenverantwortung der
Versicherten sowie eine demographiefeste Sanierung der GKV.
Die Delegierten stimmten hierbei einem Antrag zu, der die
Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung regeln soll.
Ablehnung fand allerdings die besondere Berücksichtigung von
regionalen Ärztenetzen in der Versorgungsplanung.
Auch die Einführung eines allgemeinen Kostenerstattungssystems
wurde durch die Ärzteschaft abgelehnt.
Sehr kontrovers wurde über die neuen Selektivverträge
für Haus- und Fachärzte diskutiert. Noch immer sehen
sehr viele Delegierte hier das Gedankengut einer rot-grünen
Regierung mit dem Ziel, die Ärzte zu spalten und den Kassen
mehr Macht zu geben. Ziel hierbei sei, die Ärzte in
Dumping-Verträge zu locken oder von Kapitalgesellschaften
abhängig zu machen.
Entgegen dieser Auffassung sehen die Befürworter dieser
Vertragsform ein Zukunftsmodell, das dem Nachwuchs bessere Chancen und
Sicherheit bietet als die KV-Kollektivverträge. Zumal diese
Verträge sich so komplex darstellen, dass sie kaum
noch überschaubar sind.
Spannend bleibt, inwieweit dass Papier der Ärzte in Berlin
Gehör findet. Dies zumal der aktuelle Gesundheitsminister
aufgrund seiner beruflichen Historie den Ärzten doch sehr nahe
steht.