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Versicherungen sollen transparenter werden

Reiserücktrittsversicherung

Die EU möchte neue Regeln für den Verkauf von Versicherungen etablieren. Darauf einigten sich die Unterhändler der EU-Kommission, Mitglieder des Europaparlaments und des EU-Ministerrates vorläufig. Dem zuständigen EU-Kommissar Jonathan Hill zufolge sei das Ziel der neuen Standards, den Verbrauchern eine bessere Aufklärung über die Produkte zu bescheren sowie eine größere Haftung der Unternehmen zu erwirken.

Konkret soll es um eine neue Richtlinie der Europäischen Union gehen, die den Vertrieb allgemeiner Versicherungen wie Kfz- oder Lebensversicherungen regeln soll. Ausgenommen sind nach Angaben aus dem Europaparlament einfache preiswerte Verträge wie bestimmte Reiserücktrittsversicherungen. Die Regeln beziehen sich nicht nur auf den Vertrieb über Versicherungsmakler, sondern auch auf den Kauf einer Police direkt beim Versicherungskonzern.

Wichtig ist den EU-Abgeordneten die Transparenz: Der Verkäufer soll den Preis seines Produkts künftig klar und deutlich deklarieren müssen. Vor allem sollen sie darauf hinweisen müssen, ob und wie viel sie am Verkauf eines Produkts profitieren. Ein standardisiertes Informationsblatt, das es für Lebensversicherungen bereits gibt, soll künftig auch bei den anderen Versicherungstypen die rasche Aufklärung der Kunden garantieren. Des Weiteren soll es in der Zukunft für einen Versicherten möglich werden, sich aus einem Pauschalangebot herauslösen zu können. So soll es beispielsweise bei einem Autokauf möglich sein, das Auto zu kaufen, ohne direkt ein ganzes angebotenes Paket inklusive KfZ-Versicherung abzuschließen.

EU-Abgeordneter Werner Langen (CDU) ist an der Ausarbeitung des neuen Gesetzes federführend beteiligt. Er erklärte, zukünftig erhielten Verbraucher "Informationen über die Art und den Ursprung der Vergütung ihrer Versicherungsvermittler. Das sorgt für mehr Transparenz und bringt Licht in die Provisionszahlungen." Die Regeln machten auch "die Vergleichbarkeit von Produkten in Europa einfacher", so Langen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hält die Einigung für sinnvoll, die aber zunächst noch vom Ministerrat und dem Parlamentsplenum bewilligt werden muss. Sie schaffe "die Grundlage für ein modernes, europaweit einheitliches Regelwerk für den Versicherungsvertrieb", erklärte der Verband in Berlin.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetze & Paragraphen.

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